Tavern Maker

Tavern Maker ist ein frei verfügbares Programm für Spieler und Spielleiter verschiedenster Rollenspiele (RPGs). Es benützt händisch erstellte Vorlagen und Datenbanken um Hauspläne von Tavernen und Gasthäusern zu generieren. Diese werden anschließend mit Beschreibungen der einzelnen Tische und/oder Objekte "belebt". Zusätzliche Informationen wie Tavernennamen, Gerüchte, Speisekarten, Taschendiebstahl-Informationen etc. werden ebenfalls generiert

 

TeamWare


TeamWare ist eine Mischung aus Freeware und Shareware. Die Programme sind kostenlos und voll funktionsfähig, allerdings ist eine Registrierung notwendig, und jeder Benützer ist dazu aufgefordert, einen Teil zum Projekt beizutragen. Ein wenig Arbeitszeit, um das Projekt zu verbessern, damit es wiederum allen Benützern zu Gute kommt.

Als Spielleiter verschiedenester RPGs war ich stets auf der Suche nach nützlichen Tools. Dabei habe ich immer auf meinen zu kleinen Geldbeutel geachtet und mich auf die Kreativität der RPG-Gemeinde verlassen. So wurde auch die Idee von TeamWare geboren.

Um ein Zersplittern des Projektes in mehrere unvereinbare Versionen zu verhindern, wurden einige Maßnahmen ergriffen. Jeder Benutzer bekommt mit der Registrierung eine eigene ID. Von ihm erzeugte Ergänzungen können dann nur mit seiner ID genutzt werden. Dateien, die an mich geschickt werden, werden freigeschalten und auf dieser Seite für alle veröffentlicht.

 

Mehr als ein Generator...

Obwohl TavernMaker dem Namen nach zur Erzeugung von Tavernen dient, ist das Programm doch zu viel mehr fähig! Es ist völlig offen programmiert und mit etwas Arbeit kann es zu nahezu jedem Generator umfunktioniert werden.

Von Geschäft-Generator zu Hinterhalt-Generator, von Dungeon-Generator zu Dorf-Generator. Alles ist möglich.

Dafür ist es lediglich nötig, eigenen Datenbanken (für die Textausgabe) und WMF Icons (für die Grafik) zu erstellen. Das Programm platziert ausgewählte Icons gemäß eines Templates und berechnet daraus Entfernungen, die für die Textausgabe verwendet werden.

Es benötigt also nur einen relativ geringen Aufwand, um TavernMaker zu "mißbrauchen", und ich setze große Hoffnung in die Internetgemeinde. Wenn Ihr also eine Idee für irgend einen Generator habt, wendet Euch an die Projektleiter!

 

TavernMaker - mehrsprachig

TavernMaker kommt in erster Linie als englische Version heraus. Grund dafür ist aber lediglich, daß so das größte Publikum angesprochen wird, und das Programm ja mit seinen Benützern wächst.

Das Programm selbst ist sprachunabhängig. Die Bedienungsoberfläche läßt sich mit einer einfachen Sprachdatei für beliebige Sprachen erweitern.

Wenn also jemand seine eigene deutsche, italienische, französischen, spanische, russische, norwegische oder was auch immer Version haben möchte, kann das leicht realisiert werden. Die Schwierigkeit liegt eigentlich nur in der Verbreitung und der Anwerbung genügender Benutzer, um das Projekt lauffähig zu bekommen.

Persönlich liegt mir sehr viel daran, von Anfang an auch eine deutsche Version zu etablieren. Etwas, was mir mit den Vorgängerversionen leider nicht gelungen ist. Der wahre Erfolg liegt aber (auch) bei Dir!

 

TavernMaker - ein kleiner Rückblick

Begonnen habe ich das Projekt bereits 1996.

Ich hatte gerade das letzte Schuljahr hinter mir und befand mich auf Sommerurlaub (in Süditalien) als mir die Idee zu dem Programm kam. Als Spielleiter war es mir ein Greuel meine Spieler mit stets der "gleichen abgeklatschen Tavernenbeschreibung" zu langweilen. Zu viele dicke Wirte standen Krüge wischend an der Theke und beobachteten die drei Karten spielenden Stammkunden, während die vollbusige Servierin geschickt den gierigen Griffen der schmierigen Kerle ganz in der Ecke auswich...

Den endgültigen Ausschlag gab jedoch folgende Begebenheit:

Rollenspielabend. Wieder einmal beschreibe ich meinen Spielern mit Worten und Gesten die Taverne, die sie gerade betreten hatten. Einen spontanten Geistesblitz folgend, ersetzte ich den schmierigen, dicken Wirt kurzerhand durch eine attraktive, vollbusige Schönheit. Tja, ich hätte wohl besser nicht nur auf die Worte sonder auch auf meine Gesten geachtet, denn wie meistens, wischte sich der "fettige Wirt" seine imaginär schmutzigen Hände an seiner Brust ab, während er mit den Gästen verhandelte. Die Frage eines Spielers, warum sich die Schönheit so begeistert ihre Brüste masiert brachte die Runde für 30min in regelrechte Erstickungsanfälle, und die Dramatik der Situation völlig aus dem Gleichgewicht....

Angespornt durch diese Begebenheit durchforstete ich das Internet nach nützlichen Programmen, doch die Ausbeute war mager und völlig unzureichend. Sämtliche Generatoren bevölkerten ihre Tavernen nach vollkommen starren, mehr oder minder sinnvollen Zufallskombinationen aus Attributen. Von einer "hochqualitativen Beschreibung" fehlte da jede Spur.

Bei völliger Entspannung in der Sonne kam mir die rettende Idee: Ein Generator mußte her, der kreative, gute Beschreibungen nach gezielten Kriterien zufällig auswählte, und nur manche Details dem absolutem Zufall überließ. Natürlich war ich nicht begeistert von der Idee, tausende von Beschreibungen selbst zu erstellen, und so kam ich auf die Lösung der "TeamWare".

Diverse Computerspiele mit Editoren hatten längst bewiesen, das eine Fangemeinde, wenn richtig motiviert, wahre Wunder vollbringen konnte. Die Idee war also, die Benützung des Programmes an eine "Registrierungsgebühr" in Form einiger Datensätze zu binden.

Zurück aus dem Urlaub machte ich mich sofort an die Umsetzung meiner Idee. (Ich programmierte in TurboPascal) Die erste Version war grob und häßlich, aber funktionstüchtig. Bloß fehlte es am wichtigsten: Den Beschreibungen. Um eine erste lauffähige Version zustande zu bringen, waren an die 100 Beschreibungen nötig, und da ich nach keine Veröffentlichung machen konnte, blieb diese Arbeit an mir hängen. Ein wenig Schützenhilfe gewährten mir jedoch zwei Benützer der ersten Stunde: Pete J. Mitchell und Richelieu.

Am 22.Februar 1997 ging die erste funktionstüchtige Version von TavernMaker online, und nach einigen Werbeaktionen kam Leben in die Sache. Immer noch denke ich dankbar an die Leute der ersten Stunde, die mithalfen, das Projekt aus den Babyschuhen zu befreien. Viele "registrierten" sich und ständig wurde die Datenbank auf meiner Homepage erweitert.

Noch mehr Benutzer kamen jedoch mit neuen Ideen und Vorschlägen. Einige davon waren verwirklichbar, und mit jeder neuen Versionsnummer wuchs TavernMaker in seiner Funktionalität. Neue Rassen und Tavernentypen wurden hinzugefügt. Der Menü-Generator erblickte das Licht der Welt und einige Veränderungen im Algorithmus beschleunigten das Programm selbst.

Ein wesentlicher Durchbruch gelang mit der Entwicklung von WinTavern durch Andrew Williams. Mein Programm war ein striktes DOS-Programm. Da es sich jedoch mit Aufruf-Parametern steuern ließ, konnten "Shells" dafür entwickelt werden. WinTavern wurde von Andrew Williams programmiert. Ich lernte ihn zufällig durch ein anderes Freeware-Programm von ihm kennen. WinTavern wurde ein großer Erfolg, erleichterte es den Umgang mit TavernMaker doch wesentlich und "verschönerte" es einfach.

Leider brach der Kontakt zu Andrew jedoch ab, als er umzog, und da TavernMaker ständig erweitert und verändert wurde, konnte die Windows-Shell nicht mehr verwendet werden.

Glücklicherweise erklärte sich mein Mitstudent und Freund Andreas Domaingo ("Whinney") dazu bereit, eine neue Shell zu schreiben, die fortan unter dem Namen WinTav unverzichtbarer Bestandteil von TavernMaker wurde und sehr zu dessen Popularität beigetragen hat.

Im Sommer 1997 bekam ich große Hilfe von Jenni A.M. Merrifield, die einen Großteil ihrer Freizeit dafür opferte, die bereits zu beträchtlicher Größe angewachsene Datenbank auf Rechtschreibfehler zu untersuchen. Obwohl TavernMaker ein englisches Projekt war, waren die meisten Benützer Angehörige anderer Muttersprachen und stilistische wie sprachliche Fehler waren unvermeidbar.

Bis 1998 wuchs die Datenbank auf über 1000 Einträge an. Dank Anregungen von Siltala Timo wurde ein Namensgenerator für die Tavernen hinzugefügt, und auch die Speisekarten-Ausgabe ließ sich nun konfigurieren. Das Projekt war weit verbreitet und TavernMaker von vielen Homepages abrufbar.

Unglücklicherweise respektierten die Autoren dieser Seiten jedoch meinen Wunsch nicht, zur Hauptseite des Programmes zu verlinken, und so geschah das Unvermeidliche: Verschiedene Versionen des Programmes mit unterschiedlichen, oft nicht kompatiblen Datenbanken sorgen für große Verwirrung und regelmäßige Anfragen bei mir. Naja, auf der positiven Seite läßt sich sagen, daß ich so mit mehr Usern in Kontakt kam, als sonst...

Dank Saakje Bastmeijer gelang auch der zaghafte Versuch, TavernMaker in eine deutsche Version zu bringen (DSA basierend). Von da an lief das Programm zweigleisig. Leider hielt sich das Feedback jedoch in Grenzen. Die deutsche Version wurde nie zum richtigen Erfolg und ist in dieser (alten) Form leider wieder eingestellt worden.

Ein weiterer Meilenstein von TavernMaker gelang mit Version 4.0. Auf mehrmaligen Wunsch integrierte ich einen Hausplan-Generator. Die Ausgabe war grob und vollkommen zufällig. Plan und Textbeschreibung paßten nicht zusammen, aber immerhin: Man konnte einen Plan erzeugen. Natürlich führte dieser Umstand erst recht zu vermehrtem Wunsch nach "sinnvoller" Grafikausgabe.

Im Frühjahr 1999 - zu dieser Zeit befand ich mich gerade auf einem einjährigen Studienaufenthalt in Trondheim - gelang es schließlich Kevin Berry ("PsykoKev") mich zu diesem Schritt zu bewegen. Verwantwortlich dafür war wohl in erster Linie seine Bereitschaft, die Programmierung der Grafik zu übernehmen! Die Pläne sollte durch gerasterte Bitmaps erzeugt werden, und die Datenbank über zusätzliche "Rauminformation" verfügen.

Um die Idee umsetzen zu können, war es jedoch notwendig, die Datenbank und das Programm vollständig zu überarbeiten. Obwohl die Grundidee für TavernMaker v5.0 gut war, und Kevin eine Menge Arbeitszeit investierte, war es doch der Anfang vom Ende.

Da Version 5.0 völlig veränderte Datenbanken benötigte, stoppte ich einstweilen das Updaten der alten Datenbank und speicherte die neuen Daten lediglich für späteren Gebrauch. Die Arbeit dauerte jedoch länger und länger. Keven siedelte um den halben Globus (von Afrika nach England und wieder zurück) und auch ich mußte im Sommer wieder zurück nach Österreich. Bei dieser ganzen Umstellung gingen leider viele Daten verloren!

Meine Motivation am Projekt sank dramatisch, da es keine "neue" Version in Sichtweite gab, und die "alte" im Sand stecken blieb. Ich beschloß, einfach zu warten, in der Hoffnung, daß Kevin mit der Arbeit fertig würde. Immer wieder gab es ja auch Fortschrittsmeldungen.

Es wäre wohl auch zu dieser Version 5.0 gekommen, hätte nicht ein ganz anderes Problem zur Kathastrophe geführt: WindowsME

Überzeugt von der Werbung (oder dem Teufel?) habe auch ich mein Betriebssystem umgestellt, und war zu meiner eigenen Überraschung einigermaßen zufrieden. (So weit das mit M$ Produkten möglich ist.) Das System hatte nur einen wirklich großen Fehler: Es verweigerte sämtlichen in DOS programierten TurboPascal-Programmen die Lauffähigkeit. Kurzum: Mit einem Mal war ich von TavernMaker völlig abgeschnitten. Eine neue Version konnte ich nicht programmieren und der Dateneditor für die Datenbank selbst lief auch nicht mehr. Projekt tot oder zumindest im Cryo-Schlaf.

Mit fehlernder Wartung ließ das Interesse am Projekt stark nach, und immer spärlicher wurden die Rückmeldugen. Diverse Änderungen an meiner Homepage- und Email-Adresse vereinfachten die Kontaktaufnahem mit mir auch nicht gerade. Ich hatte aufgegeben.


Wäre da nicht "Whinney", die Situation würde jetzt noch so sein. Doch vereinzelt verirrte sich Feedback auch in seinen Briefkasten und im September 2001 überzeugte er mich, dass "etwas getan" werden mußte. Dieses "etwas" bedeute aber nicht mehr und nicht weniger, als daß das gesamte Projekt von Anfang an neue aufgezogen werden mußte! Wir entschlossen uns, in den sauren Apfel zu beißen, wissend, daß ein großer Berg Arbeit auf uns wartete!

Diesmal sollte aber alles "von Anfang an" richtig sein. Nach mehrstündigem Brainstorming stand das Konzept, und fiebriger Eifer packte uns. TavernMaker v5.0 würde nicht einfach eine Fortsetzung, sondern etwas ganz neues, besseres werden. Dank Whinnies Programmiererfahrung rückten Möglichkeiten in greifbare Nähe, die mir selbst stets verborgen geblieben waren. Ich selbst zog mich auf den Posten des Designers, Graphikers, Betatesters, Webmanagers und Projektleiters zurück während er sämtliche Programmierarbeit übernahm. Alles in allem haben wir die Arbeit wohl ca. 50:50 geteilt.

Im Februar 2002 konnten wir unserer erste Demo-Version ins Netz stellen. Der "neue" TavernMaker hatte zwar noch bei weitem nicht den Funktionsumfang der "alten" Version, da das Kernprogramm (-die Textausgabe-) noch überhaupt nicht integriert war, doch der Graphikteil selbst war zu unserer vollsten Zufriedenheit gelungen. Wir hofften, daß einige User sich nun dazu aufraffen würden, selbst Templates zu zeichnen, doch diese Hoffnungen wurden nicht erfüllt. Vielleicht, weil es eben doch eine Menge Arbeit ist!

Der nächste Schritt war dann die Textausgabe. Zuerst wollten wir nur eine 1:1 Übernahme aus dem alten Programm, allerdings mit zusätzlicher Info, um die Beschreibungen mit der Karte abzustimmen. Bald schon aber kamen neue Ideen hinzu, und aus einfachen "Zufallsbefehlen" innerhalb der Datensätze wurde schon bald eine beinahe-Skriptprogrammiersprache. Natürlich wurde das ganze dadurch auch wesentlich aufwendiger, und so dauerte es Monate bis Datenbankeditor und Generier-Algorithmus fertig waren.

Während Whinney also bis über beide Ohren in Programmierarbeit stand, adaptiere ich im Sommer 2002 die alten Datensätze in das neue Format. Gleichzeitig begann ich, eine deutschsprachige Datenbank anzulegen, um mit dem Neustart von TavernMaker endlich auch den deutschen Rollenspielmark bedienen zu können.

Im Dezember 2002 war TavernMaker wieder reif für eine Veröffentlichung, und wir hofften stark auf den Termin Weihnachten, doch daraus wurde vorerst nichts. Erstens, weil uns immer neue Ideen kamen, die wir unbedingt auch noch inkludieren wollten, und zweitens, weil wir uns dazu entschlossen hatten, Nägel mit Köpfen zu machen. Eine Setup- und Update-Routine mußte her, um die spätere Verwaltung des Programmes von Anfang an klar und übersichtlich zu halten. Damit verschob sich natürlich der Termin erneut bis in den Frühling 2003.

Tja, zu diesem Datum hätte es einen neuen TavernMaker gegeben, aber dann kam Bejoscha auf die Idee, im Hinblick auf zuküftige Updates, das Projekt etwas mehr in Module zu gliedern. Whinney war begeistert und stürzte sich in die Arbeit - ein Haufen Arbeit, wie sich herausstellen sollte. Da der gesamte Kode überarbeitet werden mußte, verschob sich das Release-Datum immer weiter in den Sommer... den Herbst... den Winter... den Frühling... den Sommer...

Nun, und jetzt sind wir endlich fertig: 22.09.2005.

Das Ende?

Sicher nicht! Wie arbeiten beständig am Projekt, verbessern, ergänzen Datenbanken und Templates und fügen neue Funktionen hinzu. Allerdings war der Fortschritt seit 2005 weniger offensichtlich, da die meiste Arbeit hinter der Bühne abläuft. Zusätzlich haben große Veränderungen in unserem Privatleben uns dazu gezwungen, die Arbeitszeiten für das Projekt zu kürzen, und einige besonders ambitionierte Projekte mußten eingestellt oder zumindest kalt gestellt werden. Das ruhigste Jahr war wohl 2008, und hier ist es abermals Whinnys Verdienst, dass das Projekt wieder neuen Schwung aufnimmt. Einem (hoffentlich) ausgereiften Planungskonzept folgend hat er beständig im Hintergrund an dem Speisekarten-Addon programmiert, und Mitte Mai 2009 wurde der Alpha-Status dieses Teilprojekts erreicht. Was nun folgt, ist ein Periode des Testens aus Ausbesserns. Wenn diese geschafft ist, müssen noch die eigentlichen Datenbanken erstellt werden, und dann kann das Add-on online gehen. Gerade für diesen letzten Teil werden aber kreative Köpfe und Mitarbeiter gesucht!

Ist diese Seite tot?

2014: Beinahe 9 Jahre seit dem ersten Release, und wie man sicherlich merkt: Es hat sich hier wenig getan und viel Staub abgesetzt. Ist TavernMaker also tot? Leider wohl eher ja. Bejoscha antwortet immer noch auf Emails und Registrierungen, aber am eigentlichen Programm wird nicht mehr gearbeitet.

bejoscha